"No hay nada ya, en ese lugar, todo es ficticio, nada de realidad"

Paris 1979

27. September 2012

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Anfang der 80er Jaher drehte siche eine Scheibe, bzw. zwei Scheiben auf meinem Plattenspieler rauf und runter bis die Rillen qualmten. Es war “Paris” von Supertramp, aufgenommen am 29.November 1979 im Pavillion in Paris.
Ein Schulfreund von mir mälträtierte mich mit der Musik damals so lange, bis ich auch begeistert war. An dieser Begeisterung hat sich bis heute nichts geändert.

Noch heute ist der Sound dieser LP unübertroffen, die CD ist jedoch meilenweit davon entfernt.
Schlappe 33 Jahre später gibt es nun einen Konzertmitschnitt dieses denkwürdigen Ereignisses. Als ich das Cover gestern im Plattenladen sah, hatte ich fast die Tränen in den Augen. Allein das wunderschöne Cover lohnt den Kauf; im Innenleben befindet sich noch einen knallbunte Illustration mit der dicken Kellnerin aus “Breakfast In America”.

Los geht es mit einem kleinen Intro-Filmchen, in dem Charlie Chaplin durch Paris stapft, sich einen trinkt und anschließend im Gradarobeneingang des Paris Pavillion verschwindet. Und los geht es mit “School” – noch heute gibt’s bei dem Mundharmonika-Intro Gänsehaut.

Über das Repertoire der LP/CD hinaus gibt es noch einige zusätzliche Stücke auf der DVD, so “Goodbye Stranger”, “Even In The Quietest Moments”, “Give A Little Bit”, sowie das wahnsinnige “Child Of Vision”. Ebenfalls mit dabei: eine tolle Version von “Another Man’s Woman”.
Schon allein deswegen lohnt der Kauf. Der Sound der DVD ist ebenfalls über alle Zweifel erhaben. Satt und druckvoll kommen die Songjuwelen daher; so ein Sound sucht heute noch seinesgleichen bei der ganzen Superstar-Einheitssoße, die uns bisweilen vorgesetzt wird.
Besonders geil an den Stücken fand ich auf der LP damals wie heute die Kombination der Strings aus einem Elka-Keyboard und einem Oberheim Synthesizer. Cheesy, unnatürlich und kräftig! Kommt auf der DVD natürlich ebenfalls gut.

Die Bildqualität entsprichet nicht HD-Verhältnissen der heutigen Tage. Gerüchten zu Folge hat das Filmmaterial bei Drummer Bob Siebenberg jahrelang auf dem Dachboden gelegen – dafür ist es erstklassig. Diese Geschichte ist es aber auch – wie im Märchen …
Rechtlich scheint dieses Werk jedoch auf tönernen Füßen zu stehen, wie Roger Hodson auf seiner deutschen Webseite schreibt.

Trotz allem – hier sind Jungs am Werke, die ihre Instrumente beherrschen und erstklassige Songs vortragen. Im Studio genau so gut wie auf der Bühne. Auch solche Talente sind heute spärlich gesät, deshalb ist es schön, so etwas mal wieder zu sehen. Alleine schon wegen der Klamotten, der Matten der Musiker und des Instrumenten-Sammelsoriums, dass sich hier auf der Bühne tummelt. Zeitreise in die goldenen 70er Jahre. Sehenswert sind auch die Filmeinspielungen bei “Rudy” und “Fool’s Ouverture” – zu der Zeit sensationell!

Wieder einmal ein Dokument, dass vor Augen führt, wie schnell die Zeit vergeht, wie alt man mittlerweile geworden ist und was dabei selbst doch so zeitlos ist. Ohne Supertramp kann ich mir meine Jugend heute gar nicht mehr vorstellen. Noch heute begeistern mich die Songs der Gruppe wie damals; sie helfen in jeder Lebenslage. Bleibt nur noch der stumme Wunsch, die Band noch einmal in der Besetzung live zu sehen, wie sie in Paris auf der Bühne stand. Wenn Rick die Mundharmonika ansetzt und Roger die ersten Takte von “School” auf der Gitarre spielt …
Bis dahin tröstet uns “Paris”.
“Bon soir a un soirée avec Supertramp …”

Übrigens: Noch eine Anmerkung für den Connaisseur: Bei Supertramp ist damals bei dieser Tournee ein gewisser Chris de Burgh im Vorprogramm als Anreißer aufgetreten. Damals hatte der Herr noch ein Gespür für gute Musik  …

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