"No hay nada ya, en ese lugar, todo es ficticio, nada de realidad"

Mein Equipment

Das gesamte Equipment, mit dem die Music von Son Electronique entsteht, besteht aus Software und diese wird auf einem Apple iMac Retina 5k, Ende 2015 betrieben. Als Sequencersoftware zum Aufnehmen, Editieren und Abmischen dient Apple Logic ProX.

Das, was man gemeinhin als Equipment bezeichnet, sind Softwaresynthesizer und Sampler.
Früher benötigte man haufenweise Keyboards und Synthesizer, die oft nur von einer ganzen Crew bärenstarker Roadies bewegt werden konnte. Man erinnere sich an Keith Emmerson mit seinen gigantischen Keyboard-Burgen.
Diese Zeit ist vorbei, alle unsere Schätze haben mittlerweile in einem Laptop Platz, was man einfach zuklappen kann und überall mit hin nehmen kann.
Meine Favoriten möchte ich Dir hier kurz näher vorstellen. 

Meine Favoriten

Apple Logic ProX

Ein komplettes Tonstudio im Rechner – zum Aufnehmen, Editieren und Abmischen verwende ich Logic Pro von Apple. Auf dieser Plattform ist es für mich das ideale und kostengünstigste Werkzeug. Ich habe es 2012 mit dem Wechsel auf den Mac für € 199,- im App Store erworden und seither keinen Cent für ein Upgrade bezahlen müssen. 
Die Software ist für mich absolut übersichtlich ohne jedoch tiefgreifende Funktionen zu vermissen.

Weiterhin verfügt Logic ProX über eine Vielzahl von Effekten und Instrumenten, mit denen man sofort ordentlich Musik machen kann, allen voran der Alchemy, ein Instrument, welches Apple von Camel Audio übernommen und weiterentwickelt hat. Es bietet virtuell-analoge Klangerzeugung und die Möglichkeit, eigene Samples in die Klangerzeugung einzubinden. Allein für dieses Instrument ist Logic ProX seinen Preis wert.

Apple Logic ProX

Air Music Technology

Die Produkte von Air Music Technology entstanden unter der Federführung von Peter Gorges, einigen vielleicht noch als Redakteur der Zeitschrift Keys für seine teilweise bissigen Kritiken bekannt. Ursprünglich für die ProTools-Plattform entwickelt, gibt es die Plug-Ins mittlerweile für alle gängigen Sequenzer-Plattformen. 

Die Instrumente orientieren sich nicht an klassischen Vorbildern, sie versuchen, nutzerorientiert neue Ansätze zu gehen, wie beispielsweise mit Hybrid, einem Hybriden aus analoger Klangerzeugung gepaart mit Wavetables oder Loom, der die additive Synthese benutzerfreundlich in der Rechner bringt.

Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen sind diese Plug-Ins bei Plug-In Boutique immer mal wieder für ganz kleines Geld zu haben.

Air Music Technology

Arturia

Die französische Firma Arturia hat sich der Emulation klassischer Synthesizer und Keyboards aus den 70er und 80er Jahren verschrieben. Darunter finden sich Klassiker wie der MiniMoog, der Yamaha DX7, der Oberheim Matrix 12, der Fairchild und Raritäten wie das  Synclavier, den Buchla Easel, den Casio CZ, das Mellotron  und der Moog Modular, sowie einige Pianos auf Physical Modelling-Basis. 

Die ganzen Instrumente kann man auch mit einem massiven Preisvorteil in der V-Collection erwerben, hier gibt es bisweilen recht günstige Sonderangebote.
Klanglich ist das alles eine Geschmacksfrage, mir gefallen die Plug-Ins. In der Bedienung und Klang halten sich die Emulationen an das Original, jedoch schafft es Arturia, diese immer um einige Features zu erweitern, die es im Original nicht gibt, beispielsweise einen eigenen Sampleimport im Mellotron, das erstellen eigener Wellenformen im Casio CZ und einen Arpeggiator im DX7.

Arturia

u-He Diva

Dinosaur Impersonating Virtual Analogue – das heißt DIVA auf gut deutsch. Das Plug-In des Berliner Entwickelt Urs Heckmann ist für mich eines der bestklingenden Plug-Ins am Markt, es bietet eine Echtzeit- Schaltkreis-Emulation und Zero Delay Filter für einen Sound, der seinesgleichen sucht.

Das Instrument ist halbmodular aufgebaut, das bedeutet, dass man sich hier Komponenten zusammenstellen kann. Es besteht die Wahl zwischen verschiedenen Oszillatoren, Filtern und Hüllkurven. 
So kann man beispielsweise einen Moog-Oszillator mit einer Korg MS-20 Hüllkurve und einem Filter der Roland JP-Serie kombinieren, der zuvor noch einen Hochpass-Filter aus der Roland Jupiter-Serie durchlaufen hat. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Leider hat diese Flexibilität und der wahnsinnige Sound auch den Nachteil, dass er selbst auf einem mehr oder weniger aktuellen Rechner einen profunden Anteil an Rechenleistung benötigt.

u-He Diva

UVI Falcon

Der UVI Falcon der französischen Firma UVI ist eine sogenannte Workstation, die über die Emulation analoger Oszillatoren, Wavetable-Oszillatoren über FM-Tonerzeugung und Sampleplaback, sogar mit Granularfunktion über fast alle erdenklichen Tonerzeugungsverfahren verfügt. Das Instrument ist multitimbral, das heißt, es kann über verschieden MIDI-Kanäle angesteuert werden und der Output lässt sich auf verschiedene Kanäle innerhalb des Sequencers legen, wobei jeder Kanalzug individuell mit Effekten bearbeitet werden kann. 

Ein Highlight sind jedoch die Soundbibliotheken, die sich bei UVI erwerben lassen und die Synthesizer aus verschiedenen Dekaden abbilden, wie beispielsweise den Emulator, den Prophet VS, den Yamaha SY22 und den Elka Syntex. Auch gibt es Eigenkrationen wie die Athmiospherics oder Ether Fields, die kein reales Vorbild habe, gleichwohl jedoch ein hohes Potential eröffnen, da man im Falcon jederzeit in die Klangerzeung ung Klangformung eingreifen kann. 

Diese Soundbibliotheken lassen sich auch mit der kostenlosen UVI Workstation abspielen, ohne hier jedoch einen tiefgreifenden Eingriff in die Klangerzeugung zu haben.

UVI

KORG Legacy Colletction

Die KORG Legacy Collection gibt einen tiefen Einblick in mehrere Jahrzehnte der eigenen Firmengeschichte. Angefangen vom MS-20 über den Polysix, den Mono/Poly bis hin zu digitalen Synthesizern wie der berühmten M1 Workstation und der Wavestation. 

In den digitalen Derivaten M1 und Wavestation lassen sich sogar originale Sounddateien im *sysex-Format laden, wobei hier eine ähnlich unüberschaubare Soundvielfalt verfügbar ist, wie sie von Yamaha’s DX7 bekannt ist.
Natürlich finden sich hier Sounds, die wir schon tausendmal bis zum Erbrechen gehört haben. Wer klassische 90er Jahre Sounds oder nie enden wollende Klangvariationen braucht, der ist hier goldrichtig.

Korg Legacy Collection

Native Instruments KOMPLETE

KOMPLETE, der Name ist Programm bei der Berliner Softwareschmiede. Hier gibt es im Grunde nichts, was es nicht gibt. Vom Audio-Interface über das Masterkeyboard bis zur Groovebox ist neben tonnenweise Software alles am Start.

KONTAKT ist der Industrie-Standard unter den Softwaresamplern; es gibt eine unüberschaubare, allerdings auch hochwertige Auswahl an Samplebiblbiotheken, stellvertretend seien Heavyocity und Output genannt. Das Repertoire von KOMPLETE hat von Streichern, Bläsern, Synthesizern bis zu abgefahrenen Soundbibliotheken alles an Bord.

Mit REAKTOR erhält man eine Art Legokasten, mit dem man sich eigene Instrumente, Sequenzer und Effekte selbst erstellen kann, bis hinunter auf die Oszillator-Ebene eines Synthesizers. Die Lernkurve hierbei ist jedoch sehr steil und man benötigt teilweise profundes physikalisches Grundwissen.

Mit Massive, Absynth und FM8 sind noch einige Klassiker im Programm, die es schon weit über 10 Jahre gibt, klanglich jedoch immer noch Up-To-Date sind, was insbesondere für den Nachfolger des Massive, den Massive X gilt.

Native Instruments

Spectrasonics Omnisphere

Omnisphere ist das “Baby” des Sounddesignern Eric Persing, der schon an den Werksounds des Roland D-50 maßgeblichen Anteil hatte. Das Intstrument verfügt über einen Sample-Player als auch über eine virtuell-analoge Klangerzeugung, die sich in einem Patch parallel verwenden lassen.  Dazu kommen noch hochwertige, teilweise ungewöhnliche Effekte, die weit über den Standard hinausgehen und eine Mulitimbralität, d.h. es können mehrere MIDI-Spuren angesteuert werden und die einzelnen Kanäle haben im Sequenzer eigene Outputs, die dort ebenfalls mit Effekten versehen werden können.  Neben der hochwertigen Werksbibliothek gibt es haufenweise Sounds für den Omnisphere, insbesondere die Sounds von Luftrum sind sehr empfehlenswert. 

Durch die schiere Auswahl an Samples und Wellenformen, die der Omnisphere bereits ab Werk mitbringt ist die Soundvielfalt grenzenlos und qualitativ auf sehr hohem Niveau.

Spectrasonics

Sonicprojects OP-X Pro

Der Schweizer Entwickler Sonicprojects hat nur ein einziges Instrument im Portfolio: Die Emulation eines Oberheim OB-X aus dem Jahr 1979. 
Diese Aufgabe erfüllt er mit Bravour und die beiliegenden Presets sind eine “Tour de Force” durch die Musik der 80er und 90 Jahre. 

Wie bei dem Original sind die Hüllkurven nicht die schnellsten, aber dafür wird man mit einem wunderbar cremigen Sound belohnt, für den Oberheim-Geräte so berühmt waren. 
Neben einer Version für Mac und Windows gibt es dieses Instrument sogar als Ensemble für Native Instruments REAKTOR.
Mehr Oberheim für den Rechner gibt es nirgendwo.

Sonicprojects

Waldorf Music

Ohne die deutsche Firma Waldorf, bzw. PPG gäbe es keine Popmusik der 80er Jahre.

Der PPG war Anfang der 80er Jahre eine Revolution, nicht nur klanglich, sondern auch für den Geldbeutel. Der war nämlich anschließend leer. 
Es wurden keine statischen Wellenformen erzeugt, sondern man konnte dynamisch sog. Wavetables durchfahren – eine Aneinanderreihung verschiedener Wellenformen. Das Album “Forever Young” der deutschen Band “Alphaville” ist ein Paradebeispiel für diese Instrument. Für den besonderen Klangcharakter sorgten analoge Filterbausteine.

Die Wavetable-Synthese war ebenfalls ein herausragendes Merkmal der Waldorf-Synthesizer Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre, allen voran der Microwave, der neben der Wavetablle-Synthese ebenfalls über analog Filter verfügte.
Dieser lebt im Largo von Waldorf weiter, ohne jedoch den typisch analogen Filterklang zu erzeugen. Nichtsdestotrotz ein hochwertiger Klangerzeuger.

Gleiches gilt für den Waldorf Attack, ein elektronische Percussion-Modul, welches brachiale Drums erzeugen kann, die vor allen Dingen in der Techno-Musik bestehen können.

Waldorf Music

Roland Cloud

Die japanische Firma Roland bescherte uns Synthesizer-Klassiker wie den Jupiter 8, den Juno 106 und den D-50. Ebenso legendär sind die Rhythmus-Maschinen TR-808 und TR-909. Diese prägten neben Yamaha und Korg den Sound der 80er Jahre.

Alleine schon die Emulation des D-50 ist ein Argument für die Roland Cloud. Der D-50 war im Jahr 1987 der “DX-7 Killer” – er bot den Einsatz von Samples zusammen mit analogen Wellenformen und einem digitalen Resonanzfilter. Mit dem Erscheinen der Korg M1-Workstation geriet der D-50 leider unberechtigterweise etwas in Vergessenheit. Naturgetreue Instrumente und ein On-Board Sequenzen waren Ende der 80er Jahre “State-Of-The Art”. Wer röchelnde, sphärische Pads mit digitalem Lo-Fi-Charakter sucht, der ist jedoch beim D-50 an der richtigen Adresse – auch in der “Cloud”.

Die Beat-Boxen TR-808 und TR-909 bringen die Klassiker des House & Techno, die auf dem Gebrauchtmarkt immer noch Mondpreise erzielen, in den Rechner. Es lassen sich , wie am Original Pattern programmieren, die auf Einzelausgänge zur weiteren Bearbeitung in der DAW gerostet werden können. Mittlerweile gesellt sich auch die etwas seltenere TR-606 dazu. Leider fehlt noch die TR-707, die leider auch ein Schattendasein fristet. Bis dahin bleibt nur die Möglichkeit, Madonnas Album “True Blue” zuhören oder Samples zu verwenden.

Der Name Cloud ist natürlich irreführend, die Instrumente befinden sich nicht wirklich in der Cloud, sondern werden in allen üblichen Formaten auf den Rechner geladen. Um diese zu nutzen, muss man ein Abo abschliessen. Mittlerweile kann man sich jedoch auch einen kostenlosen Account anlegen und einzelne Instrumente kaufen.

Neben den Instrumenten versorgt Roland seine Kunden regelmäßig mit neuen Sound aller Kategorien, die durch die Bank sehr hörenswert sind. Neu ist das Plug-In Zenology, bzw. Zenology Pro. Dort können tonnenweise Sounds geladen werden und es gibt Module für den Jupiter 8, den Juno 106, den SH-1, meinen geliebten JX-8P und seit neuestem auch eine Version des legendären JD-800. In diesen Modulen lassen sich die Sound komplett bearbeiten. In Zenology Pro lassen sich alle gebotenen Sounds komplett editieren. Neue Sound kann man ebenfalls erstellen; es steht eine virtuell-analoge Klangerzeugung sowie ein riesiger Pool an Samples zur Verfügung. 

Für 90er-Jahre Nostalgiker sind auch die Sample-basierten Geräte JV-1080 und der Nachfolger XV-5080 in die Cloud eingezogen. Mit Sicherheit bewältigen aktuelle Softwaresampler wie Native Instruments KONTAKT die Aufgabe, naturgetreue Sounds zu erzeugen, wesentlich besser. Doch bisweilen sucht man nach einem Retro-Flair, was diese beiden Geräte bestens bedienen.

Der samtige weiche und waren Roland Sound ist somit komplett im Rechner verfügbar.

Roland Cloud