Luminar
Das Fotoverwaltungs- und Bildbearbeitungstools Luminar der Firma Skylum (ehem. MacPhun) ist zur Zeit in aller Munde. Es soll dem Platzhirsch Adobe Lightroom den Rang ablaufen. Dazu rührt Skylum kräftig die Werbetrommel.
Das Programm wirbt mit Features wie künstliche Intelligenz bei der Bildbearbeitung, dem Einfügen von Sonnenstrahlen in das Foto und mit dem Austauschen des Himmels in Fotos.
Eine automatische Entwicklung bietet Lightroom ebenfalls, bei den anderen Features muss es passen und es erlaubt auch kein Arbeiten mit Ebenen. Das ist dem großen Bruder Photoshop vorbehalten.
Hauptargument von Skylum ist jedoch, dass man die Software kaufen kann und nicht mieten muss, wie das bei Adobe der Fall ist. Das ganze für einen Preis, der günstiger als das Lightroom Jahres-Abo ist (ca. €90,- Kaufpreis zu ca. €140,- Miet-Abo).
Das hört sich zunächst einmal gut an!
Vor einigen Jahren habe ich mir Luminar gegönnt, dann kam ein kostenloses Update auf Luminar 3, das schon eine gehörige Portion Features mit sich brachte. Die Ergenisse waren durchaus sehenswert, die Möglichkeit, LUT’s einzubinden grandios. Lediglich die Fotoverwaltung fehlte noch und wurde mit dem Update auf Luminar 4 angekündigt.
Ein paar Testläufe mit tiefgreifenden Bearbeitungen über mehrere Ebenen brachten jedoch selbst meinen iMac 3,3GHU, Intel Core i5 mit 16 MB so dermaßen zum Erlahmen, dass die Arbeit damit keinen Spaß machte. Lightroom ist hier um Lichtjahre schneller!
Irgendwann erschien dann Luminar 4 mit dem angekündigten Verwaltungsmodul für die Fotobibliothek. Freilich nur lokal, nicht in der Cloud so wie bei Adobe.
Da ich Luminar doch noch eine Chance geben wollte, beabsichtigte ich das Update auf Version 4 zu laden.
Mit großem erstaunen stellte ich dann fest, dass ich für dieses Update für €74,- kaufen sollte! Das entspricht dem Wert, den ich aufbringen muss, um Lightroom ein halbes Jahr zu mieten!
Es gibt genügend Software am Markt, die damit wirbt, dass man sie kaufen kann anstatt zu mieten. Der Haken daran ist nur, dass fast jedes Jahr ein neues, kostenpflichtiges Update mit „Mörder-Features“ hinzukommt, die man einfach haben muss.
Bei Adobe bekommt man sie frei Haus geliefert. Letztendlich muss es jeder selbst entscheiden.
Was mich viel nachdenklicher stimmt ist die Tatsache, dass Skylum, vormals MacPhun es mit der Produktpflege meiner Ansicht nach nicht so ernst nimmt.
Das Unternehmen bot vor ein paar Jahren noch eine ganze Reihe anderer Produkte an, beispielsweise „Tonality“, ein hervorragend Tool, um schwarz-weiss Aufnahmen zu bearbeiten oder „Snapheal“, mit dem man äußerst wirkungsvoll bestimmte Bildelemente entfernen konnte.
Diese Produkte sind auf der Skylum-Webseite nicht mehr erhältlich, geschweige denn, dass es Updates gibt. Übrig geblieben ist nur „AuroraHDR“, ein Tool, um High-Dynamic-Range Fotos zu erstellen. Selbst zu diesem Produkt hat es seit 2018 keine Updates mehr gegeben.
Die Frage, die sich mir stellt ist, wie bei Luminar die Produktpflege aussehen soll. Nach allem, was man so sieht, ist es für mich keine Option. Ich bin nicht geneigt, auf ein Produkt umzusteigen, welches irgendwann nicht mehr aktualisiert wird oder das eingestellt wird.
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