"No hay nada ya, en ese lugar, todo es ficticio, nada de realidad"

Windows 10

19. September 2015

Print Friendly, PDF & Email

Ja, ich weiß, als Mac-Benutzer ist das jetzt hier eine sogenannte „No-Zone“. Aber ich habe noch einen alten PC aus „Vor-Mac-Zeiten“, auf dem Windows 7 lief. Im großen und ganzen stabil, bis auf die üblichen Tücken.
No risk, no fun – also warum nicht mal Windows 10 ausprobieren, ist ja kostenlos. Und ein Blick über den Tellerrand hat noch nie geschadet. Vor ungefähr einem Monat kam auf dem Rechner die Meldung, dass man sich für das Windows 10 Update anmelden kann. Gesagt, getan, es passierte jedoch fast einen Monat lang gar nichts.
Ich kam mir vor wie in den 90er Jahren, als man bei T-Online noch eine „Mitgliedschaft“ beantragen musste.

Am Dienstag war der Tag gekommen, an dem der Rechner sich dann das Update gezogen hat. Es ging sogar verhältnismäßig schnell, ich fühlte mich an Apple erinnert.
Dann startete der Installationsprozess, der mich schon nett darauf hinwies, dass der Rechenknecht nun mehrmals neu startet. Neustart, das Wort habe ich schon fast aus meinem Wortschatz gestrichen. Immerhin werden alle Programme, teilweise schon über 5 Jahre alt, übernommen und erkannt. Mein DVB-T Empfänger aus 2007 verrichtet ohne Murren seinen Dienst. Diese Kompatibilität kriegt der Mac leider nicht so ohne weiteres hin, hier werden des öfteren schon mal alte Zöpfe abgeschnnitten. Ob wirklich alle Programme noch funktionieren, habe ich noch nicht herausbekommen, mein AnyDVD, das auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, sucht immer ein DVD-Laufwerk. Aber DVD’s habe ich schon lange nicht mehr, also ist das zweitrangig.

Bis der ganze Zirkus dann vorbei war und Windows 10 das Licht der Welt erblickte, war ich zwei Stunden älter.
Da ich den Windows-Rechner eigentlich nur als „iTunes-Mediathek“ für meine Videos benutze, lag es nahe iTunes zu starten. Wenn ich es denn finden würde …

Im Programm-Ordner gab es ein paar Fragmente, ansonsten nichts. iTunes wurde also beim Update in die ewigen Jagdgründe geschickt. Gut, es ist ein Apple-Programm, aber das hätte es doch nicht gebraucht.
Der erste Ausflug mit dem neuen Webbrowser, der einfach grauenhaft aussieht, ging also auf die Apple-Seite, um iTunes herunterzuladen.
Das ging auch verhältnismäßig zügig und die anschließende Installation brach sogleich mit einer krachenden Fehlermeldung ab.
Nun ist es nicht ganz einfach, iTunes und die dazugehörigen Komponenten zu deinstallieren. Im Netz gibt es eine Anleitung, die weit über Anfängerwissen hinasugeht. Man muß sämtliche Komponenten einzeln deinstallieren, neu starten und anschließend diverse Programm-Ordner löschen.
Dann kann man, nach einem Neustart selbstverständlich, eine erneute Installation wagen.
Die hat dann auch geklappt und iTunes öffnet sich. Bravo. Wieder eine Stunde älter.

Es bewahrheitet sich wieder der Spruch, dass Windows-Benutzer im Rechner arbeiten und Mac-Benutzer am Rechner. Dort bekomme ich nichtmals mit, wenn sich iTunes aktualisiert, geschweige denn, dass es zu irgendwelchen Fehlermeldungen kommt.

Und der Rest? Ist beim besten Willen nichts erwähnenswertes. Die Foto-App beispielsweise, wohl ein Pendant zu Apples „Fotos“ dödelt seit zwei Stunden herum und findet kein einziges Foto auf allen Laufwerken. Gesehen, gelacht, F8. Nach vier Stunden zeigen sich ein paar Fotos. Wunderbar. Bei „Fotos für OS X“ kann man diese blitzschnell und einfach via Facebook teilen oder auf Flickr hochladen. Bei Windows 10: Fehlanzeige. Immerhin kann ich das Bild per Mail weiterschicken oder auf One Note hochladen. Das ist aber dann auch schon alles.

Warum nicht mal aus dem Windows-Store Facebook installieren? Gefunden, installiert, blitzschnell. Als ich die App öffente, um mein Kenn-und Passwort einzugeben, sagte mir die Facebook-App, dass keine Verbindung zum Internet besteht. Merkwürdig, ich machte mir sodann Gedanken, wie die App gerade auf meinen Rechner gekommen ist … mir ist die Lust vergangen!

Das ewige Thema Netzwerkdrucker: auf dem Mac wird mein HP-Drucker ohne Murren erkannt, ich kann drucken und scannen. Einfach so. Bei Windows 10 wird erst einmal ein Treiber heruntergeladen; das Drucken funktioniert nach ein paar Einstellungen, doch Scannen ist nach wie vor Fehlanzeige. Die Bastelei, um das hinzubekommen, schenken wir uns mal.

Gezielte Frage:

Wo ist der Grund, wieder zu Windows zu wechseln? Bis jetzt habe ich keinen gefunden. Alles ist furchtbar bunt und wenn man eine Einstellung ändern will, muss man sich durch zig Systemsteuerungsmenus hangeln. Insgesammt wirkt das ganze System wie ein Irrgarten, alleine schon, wenn man den überfrachteten Explorer sieht. Der einzige Vorteil: selbst auf meinem 5 Jahre alten Rechner ist Windows 10 sehr, sehr schnell, beim Booten kann mein iMac ihm nicht das Wasser reichen. Das ist aber auch schon alles, denn meinen iMac boote ich höchstens alle 14 Tage neu.
Belassen wir es bei diesem Experiment und freuen uns auf den 30.09.2015 – dann erscheint nämlich das neue OS X – El Capitan.

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
XING
WhatsApp
Email
Print