Lieblingskünstler

Hier findest Du eine kleine Auswahl meiner Lieblingskünstler.
Das mag zunächst etwas verwirrend sein, da hier ABBA neben Weather Report, Kraftwerk neben den Eagles und Barclay James Harvest neben Queen steht. Noch verwirrender mag es sein, dass die Zeit hier irgendwo Ende er 80er Jahre stehengeblieben ist.

Um ehrlich zu sein, das ist sie auch. Zu diesen Zeiten gab es nämlich noch richtige Alben (Vinyl & CD), heute spielt sich alles in Spotify-Playlisten ab oder irgendein Retorten-Baby wird Deutschlands Super-Star-Voice.
Natürlich ist das hier fast alles alter Kram, aber die Künstler, die hier genannt sind, haben es geschafft, mich von der Jugend bis heute zu begleiten. Das bedeutet auch nicht, dass es heute keine Künstler mehr gibt. Ich persönlich kann mit der Musik von heute nicht sonderlich viel anfangen, wenngleich es hier auch ein paar Ausnahmen gibt.

Natürlich gehören ABBA immer dazu. Es gibt auch heute kaum eine Party, gleich welcher Altersstruktur das Publikum ist, die man nicht mit Dancing Queen herausreißen kann.
Happy New Year gehört ebenso zu Silvester wie Dinner for One oder Ein Herz und eine Seele mit der Folge Silvesterpunsch.

Im Sommer 1978 lernten wir im Urlaub an der Ostsee eine Familie aus unserer Nähe kennen. Der Sohn brachte mir als damals 10-jährigem Junge, der keine Ahnung von Pop-Musik hatte, die vier Schweden näher. Ich war begeistert von der Musik und dem Sound, … und die blonde Agnetha wollte ich später einmal heiraten …

Die Hits der Gruppe aufzuzählen, wäre müßig, jeder kennt sie.
Beeindruckend fand ich persönlich immer den Sound der Musik, eine regelrechte „Wall of Sound“ aus Instrumenten der Jungs und Stimmen der Mädels. Neben klassischen Instrumenten des Pop und dem Einsatz von Orchestern kamen auch Synthesizer und Vocoder  in der Musik vor, die für damalige Zeiten einige unkonventionelle Soundeffekte beisteuerten. Einen wesentlichen Anteil am ABBA-Sound Ende der 70er Jahre hatte der schwedische Toningenieur Michel B.Tretow. Herr war ein Garant für die hohe technische Qualität der aufnahmen, gleichwohl war er mutig genug, auch experimentelle Elemente in das Klangbild der Gruppe einzubauen.

Hartnäckig halten sich bis heute Gerüchte über eine Reunion der Gruppe. Selbst Angebote im Milliarden-Dollar Bereich habe hier nichts bewirkt …
Gerüchten zu Folge soll die Gruppe 2018 wieder gemeinsam im Studio an neuen Stücken gearbeitet haben, deren Veröffentlichung sich jedoch bis 2021 auf sich warten ließt…

Der im Jahr 1969 geborene mexikanische Musiker Raúl Alejandro Escajadillo Peña, Künstlername Aleks Syntek ist leider hierzulande sehr unbekannt.
Ich bin auf ihn Aufmerksam geworden, als im Autoradio auf dem Weg zum Flughafen in Mexico-City das erste mal von ihm hörte. Das damals aktuelle Album, De Noche En La Ciudad gab es nur bei Amazon in den USA; es war eine Tortur, es zu besorgen.

Aleks ist ein großer Fan der 80er-Jahre Musik, was man in jedem seiner Songs hören kann. Natürlich gibt es dort sehr viel Latin-Flair zu hören.

In Lateinamerika ist Aleks Syntek bekannt wie ein bunter Hund und er ist dort mit Größen wie Shakira, Ruben Blades, Enrique Iglesias und Laura Pausini aufgetreten.

Barclay James Harvest wurde in meinem Geburtsjahr 1967 gegründet und ist somit so alt wie ich!
Der Sound dieser „Progressive Rock-Band“ ist orchestral geprägt, Kritiker sagen, es handelt sich um einen dicken Zuckerguss über den Songs.
Mythen ranken sich um die Entstehung des Bandnamens. Les Holroyd sagte dazu im Jahr 2009: „„Wir wollten einfach nicht so einen kurzen, typisch englischen Namen, wie The Who, The Kinks oder so ähnlich. Wir fanden die längeren amerikanischen Band-Namen wie Jefferson Airplane oder Buffalo Springfield einfach schöner und wollten eine englische Version davon. Da wir auf dem Land in einer Farm geprobt haben, war ,Harvest‘ (Ernte) schon vorgegeben, und irgendwie wurde eben ,Barclay James Harvest‘ daraus“.“

Zum Fan der Gruppe wurde ich durch das Album Berlin – A Concert For The People, das 1980 während eines freien Konzerts auf den stufen des Berliner Reichstages aufgenommen wurde. Die dort enthaltene Version von Child Of The Universe wurde im Radio rauf und runter gespielt, auf Feten wurde diese Platte aufgelegt, wenn Klammerblues angesagt war.

Charakteristisch für den Sound von Barclay James Harvest in den 70er Jahren war der Einsatz von Orchestern und des Mellotron, der Vorfahre der Sampler. Dieses Instrument spielte Tonbänder von zuvor aufgenommenen Instrument ab (Geigen, Celli, Flöten, etc.) und gab ein ziemlich leierndes Klangbild ab. Die Flöten aus Strawberry Fields von den Beatles wurden beispielsweise mit diesem Instrument erzeugt.

Der leiernde Sound des Mellotron wich im Laufe der Jahre anderen Synthesizern, was dem Sound ein modernes Gewand verpasste, insbesondere mit dem Album Eyes Of the Universe, das entstand, nachdem Keyboarder Stuart „Wolley“ Wolstenholme die Band verließ. Der Sound war hier eindeutig rockiger und zeitgemäßer als auf den Vorgänger-Alben.

Das klangtechnisch beste Album ist meiner Ansicht nach Ring Of Changes aus dem Jahr 1983, das von Pip Williams unter Einsatz eines echten Orchesters auf einigen Stücken produziert wurde. Es war eines der ersten Rock-Alben, die damals auf dem noch jungen Medium „Compact Disc“ – CD erschien. Durch den geschickten Einsatz von Synthesizern und Orchester ergibt sich ein sehr luftiges Klangbild.

Im Jahr 1998 trennten sich die Wege von Barclay James Harvest. Les Holroyd machte mit Schlagzeuger Mel Pritchard weiter, John Lees hingegen mit dem Keyboarder aus den 70er Jahren, Stuart „Wolley“ Wolstenholme.
Mel Pritchard starb 2004 an einem Herzinfarkt und Woolley Wolstenholme nahm sich 2010 das Leben, nachdem er mehrere Jahre an schweren Depressionen litt.

Das erste Mal traf ich auf Billy Joel im WDR-Fernsehen, ich glaube, es war im Rockpalast. Mehr oder weniger zufällig zapfte ich dort hinein (sofern „zappen“ in den 80er Jahren möglicher) und Billy spielte Say Goodbye To Hollywood und Goodnight Saigon, wovon ich sehr ergriffen war.
Das erste Album, was ich mir von ihm kaufte war Songs In The Attic, welches einige seiner Klassiker enthielt. Die Aufnahmen stammen aus kleinen Clubs und großen Stadien, doch überall entfalten die Stücke ihre Wirkung.

Den großen Durchbruch erzielte der 1949 geborenen William Martin Joel mit dem Album The Stranger, das auch den Klassiker Just The Way You Are enthält. Das Album wurde von Phil Ramone produziert, der viele renommierte Künstler, unter anderem Barbara Streisand in Szene setzte. Die Arbeit mit Ramone hielt über fast 10 Jahre an und brachte der Welt so tolle Alben wie 52nd Street und The Nylon Curtain.

1987 war es Billy Joel als erstem amerikanischen Rockstar vergönnt, in der Sowjetunion aufzutreten. Während dieser Tour wurde das Live-Album Концерт (Konzert) aufgenommen. Diese Tournee inspirierte Billy Joel zu einem weiteren Klassiker, Leningrad. Dieser Song erschien auf dem Album Strom Front aus dem Jahr 1989, das auch den Titel We Didn’t Start The Fire enthielt, für den Billy Joel einen Grammy bekam.

2006 hatte ich die Gelegenheit, Billy Joel in Frankfurt live zu erleben. Ein grandioses Konzert, auf dem auch über 30 Jahre alte Stücke nichts von ihrer Faszination einbüßen.
Seit 2014 tritt Billy Joel einmal im Monat im Madison Square Garden auf. Er will das solange machen, bis er keine Karten mehr verkauft.
Das wird, so denke ich, nie der Fall sein …

Die Eagles sind der Inbegriff des sogenannten „California Rock“. Die Sonne geht immer im Westen unter und Songs der Eagles wärmen an jedem Lagerfeuer!
Dei Band wurde 1971 von Glenn Frey und Don Henley gegründet; sie traten eine Weile als Begleitband mit Linda Ronstadt auf.

Bekanntestes Stück der Band ist Hotel California aus dem gleichnamigen Album von 1976. In diesem Stück bringen die Eagles den Verduss an der Überflussgesellschaft des sonnigen Kaliforniens unverblümt zum Ausdruck. Gekrönt wird der Song mit einem tollen Gitarrenduell zwischen Don Felder und Joe Walsh am Ende des Stückes.

1980 trennte sich die Band nach einigen Zerwürfnissen. Bei einem Live-Auftritt in Long Beach (The long night at wrong beach) kam es zu Handgreiflichkeiten. „Nur noch drei Songs und dann versohle ich dir ordentlich den Arsch, mein Freund“, soll Frey zu Felder zwischen den Songs „Take It Easy“ und „Life In The Fast Lane“ gesagt haben, der daraufhin hinter der Bühne Frey’s Westerngitarre zertrümmerte.

Nach der Veröffentlichung des Tribute-Albums Common Thread: The Songs Of The Eagles war auch Glenn Frey bereit, es noch einmal mit den Eagles zu versuchen. Glenn Frey kommentierte das folgendermaßen: „For the record: We never broke up, we just took a fourteen-year-vacation.
Im Jahr 1994 kam es dann zur Reunion. Dabei entstand während eines MTV-Konzerts das Live-Album Hell Freezes Over, auf dem es neben den großen Klassikern auch neue Songs gab. Im Anschluß gingen die Eagles wieder auf Tournee, wobei deren Bedenken, dass ihnen keiner mehr zuhören mag, vollkommen unbegründet waren. Auch in den 90-er Jahren konnten die Eagles noch für volle Häuser und Stadien sorgen.

Im Jahr 2007 erschien nach 28 Jahren wieder ein Studio-Album der Eagles, jedoch ohne Don Felder, von dem man sich in einem gerichtlichen Streit trennte. Das Album zeigt, dass die Band, insbesondere Don Henley und Glenn Frey immer noch großartige Songs schreiben können. Don Henley meinte zu diesem Album: „In ein paar Wochen werden wir das neue Album veröffentlichen, wenn wir uns bis dahin nicht gegenseitig umgebracht haben!“.

Im April 2013 erschien eine autorisierte DVD-Dokumentation History of the Eagles – The Story of an American Band über Hintergründe, Entstehung und Karriere der Eagles, beginnend mit der musikalischen Entwicklung der einzelnen Musiker, über die erste gemeinsame Zeit in Linda Ronstadts Band bis zur 2013 begonnenen Tournee, die im Juli 2015 endete. Ein sehr schöner und tiefer Einblick in die Geschichte der kalifornischen Adler.

Am 18.Januar 2016 ist Gründungsmitglied Glenn Frey an Komplikationen einer rheumatoiden Arthritis, einer akuten Dickdarmentzündung und einer Lungenentzündung verstorben. Don Henley sagte dazu, dass das das Ende der Eagles wäre. Im Frühjahr 2017 revidierte Henley jedoch seine Meinung und die Eagles fanden wieder zusammen, unter anderem mit Deacon Frey, dem Sohn von Glenn Frey.

Die Verschmelzung von Country- und Rockmusik zum Country-Rock der frühen 1970er Jahre betrieben auch Bands und Künstler wie The Byrds, Crosby, Stills and Nash, The Doobie Brothers, Poco oder James Taylor, doch niemand so erfolgreich wie die Eagles.

Zum Kraftwerk-Fan bin ich im Grunde durch meinen damaligen Musiklehrer geworden. Musikunterricht Anfang der 80er-Jahre war eine staubige Angelegenheit, um es einmal höflich auszudrücken. Herr Krey, mein damaliger Musiklehrer ging weit über den üblichen Stoff hinaus und brachte uns gar neue Instrumente wie den Synthesizer nahe. Zudem kredenzte er sein umfangreiches Wissen mit Aufnahmen von Jean-Michel Jarre, Tomita und eben Kraftwerk!

Im Zuge der New-Wave Welle erlebte im Jahr 1982 das stück Das Model von Kraftwerk aus dem Jahr 1978 gerade eine Wiedergeburt. Auch im Jahr 1982 war es seiner Zeit klanglich weit voraus, ebenso wie das Album Die Mensch-Maschine, aus dem dieses Stück stammt. Ebenso wegweisend war das Album Computerwelt aus dem Jahr 1982, was als Blaupause für den Hip-Hop dient.

Im Jahr 2005 traf ich auf dem Hollywood Boulevard einen Hip-Hop-Tänzer, der zu seiner Tanzdarbietung Nummern von Kraftwerk aus seinem Ghetto-Blaster spielte. „This is the real thing“ sagte er andauernd. Als ich ihm sagte, dass ich aus der Nachbarstadt aus Kraftwerks Heimatstadt stamme, hätte er mir beinahe die Füße geküsst. Kraftwerk sind ein einzigartiges Phänomen in der Musikgeschichte. Eingängige, fast kinderliedhafte Melodien, futuristische Grooves und Videos, die an einen Fritz-Lang Film aus den 20-Jahren erinnern machen der einmaligen Reiz dieser Gruppe aus.

Selbst nach 50 Jahren Bandgeschichte sind ihre Konzerte ein einmaliges Erlebnis und die alten Stücke klingen frischer denn je, ganz zu schweigen von dem Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen. Radioaktivität und Computerwelt sind da nur zwei Beispiele.

Die Geschichte der „Jungs aus der Zoohandlung“ begann in einem Elektronikladen in der Londoner King’s Road, in dem sich Neil Tennant und Chris Lowe am 19. August 1981 begegneten, als Tennant ein Kabel für seinen ersten Synthesizer kaufen wollte.

Neben ihrem eigenen Projekt, den Pet Shop Boys schrieben Neil Tennant und Chris Lowe auch für Dusty Springfield, Liza Minelli, Patsy Kensit, Kylie Minogue und Tina Turner.
Durch ihr Auftreten und ihre Liedtexte erlangten die Pet Shop Boys in den 1980er-Jahren schnell Kultstatus. Die beiden offen homosexuellen Musiker setzen sich für die Schwulenbewegung ein und treten regelmäßig auf entsprechenden Benefiz-Veranstaltungen auf.

Abseits der Disco-Renner Go West und Always On My Mind verfügen die Jungs über eine sehr breite musikalische Spannbreite, neben ihren Songs veröffentlichen sie auch Soundtracks, Musicals und Musik für Ballet. Gerade die weniger bekannten Stücke offenbaren dabei ihr Talent, insbesondere auf dem Album Alternative aus dem Jahr 1995, das mit What Keeps Mankind Alive sogar eine Hommage an Kurt Weill und Berthold Brecht enthält.

Mit mehr als 100 Millionen verkauften Tonträgern gehört das Duo zu den erfolgreichsten Künstlern der Musikgeschichte. Seit 1986 brachten es die Pet Shop Boys auf 42 Top-30-Singles und 22 Top-10-Hits in den britischen Charts.

Gäbe es Musik, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen müsste, so wäre mindestens Steve McQueen von Prefab Sprout dabei.

Die Band wurde bereits 1977 von Paddy McAloon im britischen Newcastle-upon-Tyne gegründet. Größere Einsätze im Radio verzeichnete die Band mit When Love Breaks Down aus dem Album Steve McQueen, das von Thomas Dolby auf geniale Weise produziert wurde. Alle Songs auf diesem Album haben eine wundervolle, melancholische Stimmung.

Paddy McAloon ist einer der genialsten Songschreiber unserer Zeit. Man hat den Eindruck, dass sich hier George Gershwin, Cole Porter mit Paul McCartney an einen Tisch gesetzt hätten.
Im Grunde könnte er die Songs lediglich auf einem Kamm blasen, sie würden nichts von ihrer Faszination einbüßen.
Besonders deutlich werden diese Qualitäten bei dem Album From Langley Park To Memphis, das unter anderem mit Cars And Girls eine erfolgreiche Single enthält. Mit King Of Rock’n’Roll gibt es ein ziemlich originelles Video mit tanzenden Hot-Dogs und hüpfenden Fröschen.

Zur Zeit ist Prefab Sprout nur noch ein Projekt, das aus dem Songschreiber und Sänger Paddy McAloon besteht. Auf Grund eines Augenleidens musste er sich 2002 einer komplizierten Operation unterziehen, die eine wochenlange Erblindung Nachsicht zog.
Das letzte Lebenszeichen der Band heißt Crimson Red und enthält neben einigen Juwelen einen der besten Songs von Paddy, The Best Jewel Thief In The World, eine Hommage an Cary Grant als „Robie the Cat“ in „Über den Dächern von Nizza“

„Watch your legend grow The rooftops are for dreamers“

Diese Songtexte sind Kleinode!

Es gibt eigentlich keine Stilrichtung, die Queen nicht beherrscht und es gibt kaum eine andere Band, die man nicht nacht den ersten Takten sofort erkennt.
Queen konnte alles, Flamenco auf Innuendeo, Gospel auf  Somebody To Love, Rockabilly auf Crazy Little Thing Called Love, Folk auf 39, Hardrock auf Now I’m Here, Funk auf Staying Power, oder „einfach nur Pop mit solchen Perlen wie Radio GaGa, A Kind Of Magicoder The Miracle. Egal, was sie gemacht haben, alles klang nach Queen, alles war von hoher Qualität und alles hatte Drama.

Queen’s Musik ist theatralisch und geht weit über die in der Popmusik üblichen Akkordfolgen hinaus. Die Musik wurde mit Mitteln der klassischen Musik aufgewertet, mit entfernten Tonfolgen, Kadenzen und Vorhalten.
Ein weiteres Markenzeichen der Band ist der Gitarrensound von Brian May. Mit seiner selbstgebauten „Red Special“ war er in der Lage, Sounds zu erzeugen, die in anderen Bands von Streichern, Blechbläsern oder Synthesizern erzeugt wurden. Der orchestrale Klang kam daher, weil Brian May sich nie mit nur einer E-Gitarren-Spur bei den Aufnahmen begnügte. Auch die Gesangsspuren wurden mehrmals aufgenommen, so dass man immer den Eindruck hat, hier ist ein riesiger Chor unterwegs.

Im Februar 1974 veröffentlichten Queen mit Seven Seas Of Rhye ihre zweite Single, die ihr erster Hit in den britischen Charts wurde, ihre dritte Single Killer Queen war dann auch jenseits des Atlantiks in den USA erfolgreich.
Sas 1975 erschienene Album A Night At the Opera bedeutete den interationalen Durchbruch für Queen, die Single Bohemian Rhapsody belegte neun Wochen die Spitze der britischen Charts.

Sämtliche Studioalben die Queen nach 1974 veröffentlichten, erreichten die Spitze der Charts. Die Band spielte in 16 Jahren mehr als 700 Konzerte.

Im Jahr 1979 begannen Queen die Zusammenarbeit mit dem Münchener Toningenieur Reinhold Mack, und der meiner Meinung nach ihre stärksten Alben entstanden (The Game, Hot Space & The Works). Motiviert von dem Erfolg der Singe Another One Bites The Dust nahmen das Folgealbum Hot Space im Disco- und Funkstil auf, was nicht jedem gefiel, aber einmal mehr die stilistische Vielfalt (und Sicherheit) der Band zeigte.
Grandios ist auch The Works mit dem Riesen-Hit Radio GaGa und dem tollen Videos, was die Band in Szenen des Klassikers Metropolis von Fritz Lang einbindet.

im Jahr 1991, nach Veröffentlichung ihres Albums Innuendo mehrten sich die Gerüchte, dass Freddy Mercury an AIDS leidet. Er ließ es dementieren. Am 23. November 1991 unterrichtete er in einer vorbereiteten Erklärung jedoch die Öffentlichkeit über seinen Gesundheitszustand, einen Tag später starb er mit nur 45 Jahren in seinem Haus im Londoner Stadtteil Kensington.

Äußerst sehenswert ist in diesem Zusammenhang der Film Bohemien Rhapsody, der de Geschichte Queens aus dem Blickwinkel von Freddy Mercury beleuchtet, der von Sami Malek genial gespielt wird.

In den frühen achtziger Jahren war Supertramp die erste Band, deren Fan ich wurde. Ein Freund von mir malträtierte mich mit Paris, dem ersten Live-Album der Band.
Zugegeben, ich konnte mir der Musik nichts anfangen …

Eines Tages hat es dann „Klick“ gemacht. Natürlich „musste“ ich mir Paris damals auf Casette kopieren. Mehr oder weniger aus Langeweile habe ich mir das ganze Album komplett angehört und war fasziniert. Herrliche Spannungsbögen und virtuos gespielte Instrumente beherrschen das Klangbild. Selbst in den Texten fand ich mich wieder.

Does it feel that your life’s become a catastrophe? Oh, it has to be for you to grow, boy

Diese Textpassage ist seitdem mein Lebensmotto, was mir immer geholfen hat.

Kurz nachdem ich ein Fan wurde, gab Roger Hodgson 1983 die Trennung von Supertramp bekannt. Schon der Name ihres letzten Albums Famous Last Words ließ nichts Gutes erahnen.
Im selben Jahr gab es noch eine gigantische Abschiedstournee, die die Band unter anderem nach Köln, ins damalige Müngersdorfer Stadion führte. Leider konnte (und durfte) ich nicht zu dem Konzert, weil ich damals erst 15 war und meine Patentante an diesem Tag Geburtstag feierte. Ich war tief betrübt.
Jahre später wurde das Konzert am Samstag spät abends im ZDF ausgestrahlt. Damals besaßen wir bereits ein Fernsehgerät mit Audio-Ausgang, womit das Konzert für alle Ewigkeiten auf Casette gebannt werden konnte.

Im Jahr 1985 durfte ich die Band (freilich ohne Roger) dann erstmalig live in der Düsseldorfer Philipshalle erleben. Für mich war die Band damals ohne Roger Hodgson jedoch nur noch die Hälfte wert.

Im Jahr 2002 durfte ich Supertramp nochmals live in der Frankfurter Festhalle erleben. Dieses Konzert gefiel mir deutlich besser als im Jahr 1985. Die Band klang so, als ob nichts fehlen würde, wenngleich die von Mark Hart gesungenen Songs von Roger weit vom Original entfernt sind (was aber nicht an Mark, sondern an Rogers Stimme und Talent liegt).

Die Hoffnung auf eine Reunion der Band kann man zur Zeit wohl endgültig begraben. Rick Davies, der Gründer der Band, ist an Krebs erkrankt. Er ist jedoch in einer Verfassung, in der er wieder Konzerte geben kann, wenngleich ohne den Rest der Band und nur in kleinen Clubs in seiner Heimat.

Tangerine Dream gelten als Pioniere der Elektronischen Musik in Deutschland, insbesondere der sogenannten Berliner Schule. Der Stil der Berliner Schule zeichnet sich durch lange Stücke, sich wiederholende, dabei aber kontinuierlich modifizierten Strukturen (Sequenzen), sphärische Flächen, hypnotische Rhythmen und ausgeprägte Soli aus.

Unverkennbar für Tangerine Dream  sind ihre dynamisch-rhythmischen repetitiven Synthesizersequenzen, breiten Klangteppiche und auch metallisch-digitalen Sounds. Tangerine Dream konnten sich immer dem Zeitgeist anpassen, sei es durch lange, teils symphonische Kompositionen oder auch kürzere, Pop-orientierte Instrumentalstücke. Das gleichnamige Titelstück zum Schimanski-Tatort „Das Mädchen auf der Treppe“ schaffte es 1982 gar in die deutschen Single-Charts.

Der Bandleader und Gründer von Tangerine Dream, Edgar Froese verstarb im Alter von 70 Jahren am 20. Januar 2015 in Wien an einer Lungenembolie. Eine seiner letzten Arbeiten war die Zusammenarbeit mit Jean-Michel Jarre für dessen Kollaborations-Album Electronica mit einem Musikstück namens Zero Gravity.

Toto wurde 1976 aus einer ganzen Reihe Studiomusiker aus Kalifornien gegründet; kaum jemand kann daher behaupten, er habe noch nie einen Musiker von Toto gehört.
In den 80 Jahren gehörte es zum guten Ton, Bandmitglieder wie David Paich, Jeff Procaro, Steve Porcaro oder Steve Lukather als Studiomusiker zu beschäftigen. Sie alle waren maßgeblich an dem Jahrhundertwerk Thriller von Michael Jackson beteiligt.Eine weitere Liste würde hier den Rahmen sprengen.

Anfang der 80er Jahre war es nicht so einfach, gute Musik zu entdecken. Rosanna und Africa von Toto dudelten Tag ein Tag aus im Radio. Eine LP kostete damals rund 16,- DM – ein halbes Monatstaschengeld. So zögerte ich lange, mir das Album mit dem Schwert und der römischen Vier zu kaufen, passte es doch nicht so ganz zu der Musik. Was sich darauf an Musik findet ist wie eine Perlenkette – ein schönes Teil nach dem Anderen in einer großen stilistischen Breite und einer lässigen Professionalität an den Instrumenten.

Nach diesem Album verließ Leadsänger Bobby Kimball mit seiner prägnanten Stimme die Band und es folgten einige weitere Kollegen, freilich ohne lange zu bleiben.
Einen großen Verlust erfuhr die Band am 5.August 1992 als Schlagzeuger Jeff Porcaro plötzlich verstarb. Mit seinem Tod verlor die Band einen der besten Schlagzeuger der Rockgeschichte, der seinen Groove auf unzähligen Aufnahmen hinterließ. Gerüchten zu Folge soll Bruce Springsteen ihm eine Million Dollar geboten haben, um mit ihm auf Tournee zu gehen, was Jeff jedoch ablehnte, um weiter mit Toto zu touren.

Nach Jeff’s Tod entschied Toto, dass es weitergeht. Als Schlagzeuger wurde Simon Phillips, ebenfalls ein grandioser Musiker an den Drums verpflichtet.
Im Jahr 1998 trat Bobby Kimball wieder der Band bei und wirkte auf dem folgenden Album Mindfields mit.

Im Jahr 2008 erklärte Steve Lukather die Band für aufgelöst. Im Februar 2010 erklärte die Band, dass sie zu Gunsten Ihres erkrankten Bassisten Mike Porcaro noch einmal auf Tournee geht. Den Bass-Part übernahm dabei Nathan East, ebenfalls eine Größe der kalifonrnischen Studiomusiker-Szene. Im Jahr 2015 erschien wieder ein Studio-Album mit dem schlichten Namen Toto XIV, auf dem wiederum alle Qualitäten der Band sichtbar wurden.

Am 15.März 2015 starb Bassist Mike Porcaro im Alter von nur 59 Jahren an ALS. Er und sein Bruder Jeff waren einer der genialsten Rhythmusgruppe der Rockgeschichte.

Wir wollten Musik spielen, die man täglich hört – wie den Wetterbericht – und sich ständig ändert – wie das Wetter.

Joe Zawinul, 1966


Weather Report war eine der künstlerisch bedeutendsten und kommerziell erfolgreichsten Jazz- und Fusion-Bands in den 1970er und 1980er Jahren.
Die Band wurde im Dezember 1970 von dem österreichischen Pianisten Joe Zawinul und dem amerikanischen Saxophonisten Wayne Shorter gegründet. Shorter gehörte neben John Coltrane und Sonny Rollins zu den herausragendsten Musikern des „Modern Jazz“. Joe Zawinul war vor allem bekannt durch seine Komposition In A Silent Way aus dem Jahr 1969 für Miles Davis und die Mitarbeit an dessen wegweisendem Album Bitches Brew. Ausserdem gelang es Joe Zawinul wie kaum einem anderen Musiker, dem Synthesizer, der eigentlich in der Jazz-Musik verpönt ist, einen eigenen Ton zu entlocken.
Ein Paradebeispiel dazu ist sein Solo auf A Remark You Made aus dem Album Heavy Weather.

Als Hochzeit der Band kann man die Jahre von 1976 bis 1978 bezeichnen, in denen der Bassist Jaco Pastorius Mitglied der Band war.

Jede Band braucht eine Antriebskraft, einen Motor. Und in dieser Band war Jaco der Motor.

Joe Zawinul

Aus dieser Zeit stammen Klassiker wie Birdland oder Black Market, dessen Intro mehr als 20 Jahre lang die Erkennungsmelodie von Radio Dakar im Senegal war. Die heutige Weltmusik wurde Mitte der 70er Jahre bereits von Weather Report gespielt und beeinflusste auch die afrikanische Musik.

1985 wollten Joe Zawinul und Wayne Shorter das Projekt Weather Report beenden, jedoch pochte die Plattenfirma auf ein weiteres, vertraglich zugesichertes Album. Das Ergebnis war This Is This aus dem Jahr 1986, auf dem Carlos Santana mitwirkte und zu dem Wayne Shorter keine  Kompositionen mehr beisteuerte. Ausserdem spielte er nur auf 3 von 8 Stücken mit.

Joe Zawinul starb am 7.August 2007 in einem Winter Krankenhaus an einer seltenen Hautkrebserkrankung, dem Merkelzellkarzinom. Wiens Bürgermeister Michael Häupl veranlasste, dass ihm ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof zugewiesen wurde.