"No hay nada ya, en ese lugar, todo es ficticio, nada de realidad"

Enkelkind

Wer jetzt auf niedliche Bilder von süßen Enkelkindern wartet, der wird enttäuscht werden, obwohl ich mittlerweile in einer Altersklasse bin, wo dieses Thema nicht so ganz abwegig wäre. Was soll hier jetzt also über Enkelkinder stehen?

Es sind nicht die eigenen Enkelkinder gemeint, sondern die “Kriegsenkel”. Wir alle kennen “Kriegskinder” – das ist die Generation unserer Eltern, also den Menschen, die in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts geboren worden. Die “Kriegsenkel” – das ist die Generation, die folgte, also in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts geboren wurden. Dazu zähle auch ich.

Auf dieses Thema bin ich durch ein Buch von Sabine Bode gestossen. Der Titel lautet “Kriegsenkel – Die Erben der vergessenen Generation”.
Ich habe es eher beiläufig in einer Buchhandlung gefunden, als ich auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für einen Freund war (der das Buch dann auch geschenkt bekommen hat).

Kriegsenkel: Die Erben der vergessenen Generation
Kriegsenkel: Die Erben der vergessenen Generation
Entwickler: Unbekannt
Preis: Unbekannt

Wir alle aus der oben genannten Generation aus den Jahren 1960 bis 1970 kennen die Worte unserer Eltern: “Ihr sollt es einmal besser haben!”, “Du hast so viel mehr als wir damals.”, “Wir meinten es doch nur gut.” , “Sei nicht so undankbar.”
Dabei ist jedoch einiges schief gelaufen. Meine Generation ist halb in der sichtbaren Welt des materiellen Wohlstandes und halb in der Welt der verschwiegenen Nöte aufgewachsen.

Über den zweiten Weltkrieg haben wir unser Wissen nur aus Erzählungen von Eltern und Großeltern. Die meisten Eltern oder Großeltern redeten nicht gerne über diese Zeit, um das Erlebte zu verdrängen oder wegzusperren. Doch auch wenn in vielen Familien über das Erlebte kaum gesprochen wurde, ist es nicht verschwunden.

Erst seit einigen Jahren gibt es ein Bewusstsein dafür, dass sich die Traumata der Eltern und Großeltern in den Nachkriegsgenerationen fortsetzen und verschiedenste Symptome produzieren können.

Ich habe dieses Buch verschlungen; die 304 Seiten hatte ich innerhalb einer Woche hinter mich gebracht. Ich denke, jeder aus meiner Generation wird sich darin in irgendeiner Form wiederfinden.
Meine Generation ist in einer Zeit aufgewachsen, in der es materiell im Grunde an nichts gefehlt hat und wir in Sicherheit leben konnten. Wir konnten uns satt essen, wir hatten genug Spielzeug, wir hatten die sagenhafte Auswahl an drei Fernsehprogrammen, wir konnten sagen, was wir denken.
Auch brauchten wir keine Angst zu haben, dass unsere Eltern von irgendwelchen Schlapphüten in Ledermänteln abgeholt wurden, noch hatten wir keine Angst, dass unsere Väter unvermittelt in den Krieg ziehen müssen und dass uns die Dächer weggebombt wurden. Und hätte zu der Zeit irgend jemand auf den Knopf gedrückt, dann wären einstürzende Dächer das kleinste Problem gewesen.

In vielen Passagen aus dem Buch, in dem eine Vielzahl von Menschen meiner Generation über ihre Kindheit berichten, habe ich mich selbst erstaunt wiedergefunden. Es kamen Dinge zu Tage, über die ich nie besondere Gedanken verschwendet habe.

Als ich zu schreiben begann, tat ich das mit der linken Hand!
Meinen Eltern mißfiel das aus mir nicht erklärlichen Gründen. Ich konnte doch bereits einige Worte schreiben (und Kreuzworträtsel lösen!), dennoch musste ich lernen, mit der rechten Hand zu schreiben. Das hat mich einige Mühe gekostet, mehr jedoch hat es in mir das Gefühl aufkommen lassen, das etwas mit mir falsch ist!

Mich hat Politik und Geschichte schon sehr früh interessiert, ich war neugierig und wollte alles wissen.
Über die Zeit des Krieges erfuhr ich fast ausschließlich von meinem Vater. Er hat es mir seine Jugend im dritten Reich sehr bildlich nahegebracht, ich konnte mir viel von dem Leben damals vorstellen. Ich wußte Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre sogar, wer damals in meiner Heimatstadt die größten Nazis waren (obwohl es die ja eigentlich gar nicht gab).

Von meiner Mutter, die eine Flucht aus Schlesien über Sachsen und Thüringen bis nach Berlin hinter sich hatte, erfuhr ich leider so gut wie gar nichts. Ich erfuhr sogar recht beiläufig, dass sie einen Bruder hatte, der kurz vor Ende des Krieges an Trisomie-21 verstorben ist. Es gibt leider nur ein einziges Foto, auf dem er zu sehen ist. Ich hätte sehr gerne mehr über ihn erfahren, aber es wurde nie darüber geredet. Es war schließlich mein Onkel, auch wenn ich ihn nie gekannt habe …

In den 70er Jahren wurde die Bundesrepublik durch die RAF terrorisiert. Es herrschte eine seltsame Stimmung der Angst im ganzen Land, die immer spürbar war. Mir wurde nur beigebracht, dass man sich “in Acht nehmen” soll …
Wovor? Warum hätte Andreas Baader oder Ulrike Meinhof aus Stammheim ausbrechen sollen und ausgerechnet in unserer Wohnung aufkreuzen sollen? Was hätten sie dort wollen  können? Ich verstand damals den ganzen Almauftrieb nicht, der da veranstaltet wurde. Es ging sogar soweit, dass Nachbarn von uns, die vom Aussehen heute einfach nur “Ökos” wären, argwöhnisch beobachtet wurden, da sie lange Haare und Bärte trugen (und bestimmt nichtmals die SPD gewählt hätten).

Warum das alles so war, wie es war habe ich mir selbst in Büchern angeeignet.
Was ist in meinem Geburtsjahr in Berlin passiert, warum waren die alle so böse auf den Schah von Persien mit seiner wundeschönen Gattin? Wer war Benno Ohnesorg? Warum wurde er umgerbacht? Ebenso Rudi Dutschke?
Es gab einfach keine Antworten!

Alles das hatte seine Ursachen im zweiten Weltkrieg und der nicht aufgearbeiteten Vergangenheit.  Es ging allen besser, man “war wieder wer” und lud auf der anderen Seite Despoten in die Berliner Oper ein, prügelte Menschen nieder, die dagegen demonstrierten  und nahm kritiklos die Entlaubung von Vietnam durch unsere amerikanischen Freunde hin.
Selbst in der Schule war das alles kein Thema, geschweige denn, dass ich mit meinen Eltern oder Verwandten, also der Familie darüber reden konnte. Ich wollte einfach nur wissen, warum das so war, ich wollte es verstehen.

“Kriegsenkel” von Sabine Bode hat mir geholfen, es letztendlich, mit über 50 Jahren doch etwas zu verstehen.
Es liegt schlicht und ergreifend an der Generation unserer Eltern, die im Krieg schreckliches erlebt haben und es zu großen Teilen irgendwo tief im Inneren vergraben haben. Es sollte auch nie mehr ans Tageslicht kommen. Ängste und Sorgen werden so natürlich nicht verarbeitet und kommen auch nie ans Tageslicht.
Diese unterschwelligen Nöte, Sorgen und Ängste haben sich auf meiner Generation übertragen. Es zeigt sich in unterschiedlichen Symptomen.

Ich bin vor 4 Jahren selbst an “Burn-Out”, oder besser gesagt an Depressionen erkrankt. Ich fühlte nicht überfordert und manchen Situationen nicht gewachsen. In den “landläufigen” Therapien lernt man dann, dass man sich abgrenzen soll und auf sich achten soll. Das geht nur zu einem gewissen Grad.
Nach der Lektüre des Buches bin ich der festen Überzeugung, dass ich Ursachen meiner damaligen Krankheit unter anderem auch aus meiner Kindheit herrühren. Nicht auffallen, vorsichtig sein, nicht anecken, nicht alles hinterfragen. Letzter fiel mir mit meiner angeborenen Neugier besonders schwer!
All dessen muss man sich bewusst werden. Vor allem muss man sich bewußt sein, das man nicht falsch ist!
Wir müssen schauen, dass wir mit diesem Erbe leben können.

Zehn kleine Ignoranten

Zeitgemäße Abwandlung des amerikanischen Liedes Ten Little Injuns aus dem Jahr 1868. Der Text wurde von Eva Puma ins Netzt gestellt.

 

Ein kleiner Ignorant, der war nicht gern allein, da lud er alle Kumpel zur Corona-Party ein.

Zehn Ignoranten grillten an im Park, für Neune wars ein geiler Tag, der Zehnte hustet stark.

Neun Ignoranten, die Masken halfen nicht, Achten geht es prima, der Neunte ging ins Licht.

Acht Ignoranten besuchen Omilein, Der Achte brachte Kuchen und Viren mit herein.

Sieben Ignoranten shoppen dicht an dicht, Sechse komm' gesund heraus, der Siebte schafft es nicht.

Sechs Ignoranten, am Spielplatz hart gechillt, Fünf von ihnen gehn nach Haus, den sechsten hat's gekillt.

Fünf Ignoranten hamstern Klopapier, Geholfen hat es ihnen nicht, da waren's nur noch vier.

Vier Ignoranten wuschen nicht die Hände, Dreien ist nicht viel passiert, doch war's des Vierten Ende.

Drei Ignoranten, ein Haarschnitt muss jetzt sein, Zweie sehen stylisch aus, der Dritte der ging ein.

Zwei Ignoranten fühl'n sich fit und stark, Der eine der lag richtig, der andre liegt im Sarg.

Ein kleiner Ignorant, ist wieder all alone, Mach Du es bitte besser und #staythefuckathome

- Eva Puma

Happy Birthday Roger Hodgson

An dieser Stelle meinen herzlichsten Glückwunsch an den Sänger und Komponisten Roger Hodgson zu seinem 70.Geburtstag!

Roger Hodgson wurde am 21.März 1950 in Portsmouth, Hampshire, England geboren, war von 1969 bis 1983 Mitglied von Supertramp und war im Anschluß daran bis heute als Solokünsteler unterwegs. Die Alben der Band, insbesondere Breakfast in America, Even In The Quietest Moments und Paris waren meine Lieblingsalben, die sich unentwegt auf meinem Plattenteller drehten. Seine anschließenden Solo-Alben zeigten, wie gewichtig sein Beitrag zu Supertramp war.

 

Take The Long Way Home, Supertamp 1979, Paris Pavillon

Does it feel that your life’s become a catastrophe? Oh, it has to be for you to grow, boySupertramp, 1979

Diese Passage aus “Take The Long Way Home” ist mein Lebensmotto und hat mir bis dato aus jeder Lebenslage geholfen.

Danke Roger, … und ich wünsche mir noch viel Musik von Dir!

Der Chilli-Tester

NOTIZEN EINES UNERFAHRENEN CHILI-TESTERS WÄHREND SEINES URLAUBS IN TEXAS

Kürzlich wurde mir die Ehre zuteil, als Ersatzpunktrichter bei einem Chili-Kochwettbewerb teilzunehmen, Der ursprüngliche Punktrichter war kurzfristig erkrankt und ich stand gerade in der Nähe des Punktrichterstandes und erkundigte mich nach dem Bierstand, als die Nachricht über seinen Ausfall eintraf. Die beiden Punktrichter (beides gebürtige Texaner) versicherten mir, dass die zu testenden Chilis nicht allzu scharf sein würden. Außerdem versprachen sie mir Freibier während des ganzen Wettbewerbs.

Hier sind die Bewertungskarten des Wettbewerbs:

 

Chilli Nr.1 Maniac Mobster Monster Chili
  • Richter 1: Etwas zu tomatenbetont, amüsanter Kick
  • Richter 2: Angenehmes, geschmeidiges Tomatenaroma, sehr mild.
  • Ich: Ach Du Scheiße! Was ist das für ein Zeug? Damit kann man getrocknete Farbe von der Autobahn lösen! Brauchte zwei Bier, um die Flammen zu löschen; ich hoffe, das war das Übelste. Diese Texaner sind echt bescheuert.

Chilli Nr.2 McArthurs Nachbrenner-Chili
  • Richter 1: Rauchig, mit einer Note von Speck. Leichte Pepperonibetonung.
  • Richter 2: Aufregendes Grill-Aroma, braucht mehr Pepperoni, um ernst genommen zu werden.
  • Ich: Schließt das Zeug vor den Kindern weg. Ich weiß nicht, was ich außer Schmerzen hier noch schmecken könnte. Zwei Leute wollen mir Erste Hilfe leisten und schleppen mehr Bier an, als sie meinen Geichtsausdruck sahen.
Chilli Nr.3 Fred’s berühmtes “Brennt die Hütte nieder”-Chilli
  • Richter 1: Exzellentes Feuerwehrchili! Mordskick. Brauch mehr Bohnen.
  • Richter 2: Ein bohnenloses Chili, ein wenig salzig, gute Dosierung roter Pfefferschoten.
  • Ich: Ruf den Katastrophenschutz! Ich habe ein Uranleck gefunden. Meine Nase fühlt sich an, als hätte ich Rohrfrei geschnieft. Inzwischen weiß jeder, was zu tun ist; bringt mir mehr Bier, bevor ich zünde!
Chilli Nr. 4 Bubba’s Black Magic
  • Richter 1: Chili mit schwarzen Bohnen und fast ungewürzt. Enttäuschend.
  • Richter 2: Ein Touch von Limonen in den schwarzen Bohnen. Gute Beilage für Fisch und andere milde Gerichte, eigentlich kein richtiges Chili.
  • Ich: Irgendetwas ist über meine Zunge gekratzt, aber ich konnte nichts schmecken. Ist es möglich, einen Tester auszubrennen?
Chilli Nr.5 Lisa’s legaler Lippenentferner
  • Richter 1: Fleischiges, starkes Chili. Frisch gemahlener Cheyennepfeffer fügt einen bemerkenswerten Kick hinzu. Sehr beeinruckend.
  • Richter 2: Hackfleisch-Chili, könnte mehr Tomaten vertragen. Ich muss zugeben, dass der Cheyennepfeffer einen bemerkenswerten Eindruck hinterlässt.
  • Ich: Meine Ohren klingeln. Schweiß läuft in Bächen meine Stirn hinab und ich kann nicht mehr klar sehen. Musste furzen und vier Leute hinter mir mussten von einem Sanitäter behandelt werden. Die Köchin schien beleidigt zu sein, als ich ihr erklärte, dass ich von dem Zeug einen Hirnschaden erlitten habe. Sally goß Bier direkt aus dem Pitcher auf meine Zunge und stoppte die Blutung. Ich frage mich, ob meine Lippen abgebrannt sind?
Chilli Nr.6 Vera’s sehr vegetarisches Chilli
  • Richter 1: Dünnes, aber dennoch kräftiges Chili. Gute Balance zischen Chilis und anderen Gewürzen.
  • Richter 2: Das beste bis jetzt! Aggressiver Einsatz von Chilischoten, Zwiebeln und Knoblauch. Superb!
  • Ich: Meine Därme sind gerade ein Rohr voller gasiger, schwefeliger Flammen. Ich habe mich vollgeschissen, als ich furzen musste und ich fürchte, es wird sich durch Hose und Suhl fressen. Niemand traut sich mehr, hinter mir zu stehen. Kann meine Lippen nicht mehr fühlen. Ich habe gerade das dringende Bedürfnis, mir den Hintern mit einem großen Schneeball abzuwischen.
Chilli Nr.7 Susanne’s “Schreiende Sensation”-Chilli
  • Richter 1: Ein moderates Chili mit zu großer Betonung auf Dosenpepperoni.
  • Richter 2: Ahhm, … schmeckt, als hätte der Koch tatsächlich im letzten Moment eine Dose Pepperoni hineingeworfen. Ich mache mir Sorgen um Richter 3. Er scheint sich ein wenig unwohl zu fühlen und fluchtvöllig unkontrolliert.
  • Ich: Ihr könnt eine Granate in meinen Mund stecken und den Bolzen ziehen, ich würde nicht einen Mucks fühlen. Auf einem Auge sehe ich gar nichts mehr und die Welt hört sich wie ein rauschender Wasserfall an. Mein Hemd ist voller Chili, das mir unbemerkt aus dem Mund getropft ist und meine Hose ist voll mit lava-artigem Schiss und passt damit hervorragend zu meinem Hemd. Wenigstens werden sie bei der Autopsie schnell erfahren, was mich getötet hat. Habe beschlossen, das Atmen einzustellen, es ist einfach zu schmerzvoll. Was soll’s, ich bekomme keinen Sauerstoff mehr. Wenn ich Luft brauche, werde ich sie einfach durch das große Loch in meinem Bauch einsaugen.
Chilli Nr.8 Helena’s Mount Saint Chilli
  • Richter 1: Ein perfekter Ausklang – ein ausgewogenes Chili, pikant und für jeden geeignet. Nicht zu wuchtig, aber würzig genug, um auf seine Existenz hinzuweisen.
  • Richter 2: Der letzte Bewerber ist ein gut ausbalanciertes Chili, weder zu mild noch zu scharf. Bedauerlich ist nur, dass das meiste davon verloren ging, als Richter 3 ohnmächtig vom Stuhl fiel und dabei den Topf über sich ausleerte. Bin mir nicht sicher, ob er durchkommt. Armer Kerl, ich frage mich, wie er auf ein scharfes Chili reagiert hätte …

Groove Dub Techno Mix

Die CD und/oder Alben sind out – es lebe die Playlist.
Bisweilen kommt es vor, dass man sich einfach nur ein wenig von der Musik “bedudeln” lassen möchte, sei es im Auto, im Flieger oder einer Zugfahrt inclusive der dazugehörigen Verspätungen.
Dazu sind nie enden wollende Playlists das Mittel der Wahl.

Für mich, dessen Jugend in der 90er Jahren bereits ihren Zenit überschritten hat, ist Techno die Musik der Wahl!
Das ganze natürlich ein wenig “smooth” und weniger “Hyper, Hyper”.
Dazu habe ich einen wunderschönen Kanal auf YouTube gefunden, der von dem Kanadier Harrison Divecha betreut wird. Herausragend sind dabei seine “Groove Techno Mixes”.
Leider sind die letzten Beiträge bereits aus dem Jahr 2017, … und vielleicht gibt’s irgendwann mal eine Fortsetzung.
Los geht’s:

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Der Corona-Virus

Der Corona-Virus, genauer gesagt SARS/CoV2, bestimmt zur Zeit unser Tagesgeschehen.
Wir lesen reißerische Schlagzeilen in der Boulevard-Presse, die eine Pandemie orakeln. Zu sehen sind Sondersendungen auf jedem Sender im Fernsehen.
Abseits dessen gibt es jedoch auch sinnvolle Maßnahmen, zum Beispiel an meinem Arbeitsplatz (Aufklärung, Bereitstellung von Hygienematerialien).

Zum Vergleich ein paar Zahlen:

  • An Masern sind 9,8 Millionen Menschen erkrankt, davon 1,4 Millionen mit tödlichem Ausgang. Gleichwohl laufen einige Eltern Sturm gegen eine Impfpflicht bei Masern!
  • 38 Millionen Menschen sind mit dem HIV-Virus infziert, jährlich gibt es 2,3 Millionen neue Fälle. Trotz dieser Tatsache sieht sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung genötigt, Werbung für die Nutzung von Kondomen zu machen!
  • In der “Grippesaison” 2017/2018 sind 1674 Menschen alleine in Deutschland an der Influenza laborbestätigt verstorben. Die konservativen Todesfälle ohne Laborbestätigung liegen bei über 25.000 Toten. Gleichwohl sind auch hier die Menschen skeptisch, was Impfungen anbelangt!
  • Stand 28.02.2020, 9.00 Uhr sind hierzulande 49 Menschen laborbestätigt mit dem COVID-19-Virus infiziert, von denen jedoch 1/3 bereits offiziell als geheilt bestätigt sind. Als Folge bricht in Deutschland eine Angst apokalyptischen Ausmaßes aus!

Die Realität:

Als ich am Samstag, wie an jedem Wochenende, unsere Einkäufe erledigte, konnte ich mir selbst ein Bild machen.
In der Schlange beim Bäcker erzeugt ein leichtes Husten meinerseits bereits gefühltes Unwohlsein der umstehenden Kunden.
Nicht besser wurde es beim ALDI , denn bereits vor dem Parkplatz bildete sich eine Autoschlange. Ich wage mir gar nicht auszumalen, was in dem Geschäftsraum abging.
Weiter ging es zum NETTO. Wenigstens war der Parkplatz befahrbar. Im Geschäftsraum hatte man zunächst den Eindruck, man betritt hier einen HO-Laden aus finstersten DDR-Zeiten – blanke Regale!
Die Kunden räumten mit geübten Rollgriffen alles in den Einkaufswagen, was nicht niet- und nagelfest war. Die Auswahl an Nudeln war nicht existent, die Auswahl an Konserven höflich gesagt überschaubar und Milch gab es nicht mehr.
Die gefühlt einzigen Artikel, die reichlich vorhanden waren, waren Hygieneartikel wie Seife und Duschzeug – genau mein Humor!
Gerade ausgiebiges und gründliches Händewaschen, das mindestens 20 Sekunden in Anspruch nehmen sollte, ist laut Bundegesundheitsministerium die beste Prophylaxe gegen das Virus.

Die Zahlen sind von Statista, BZgA sowie dem Robert-Koch-Institut.

Des Teufels General

In Tagen wie diesen, in denen immer die Worte “Rassismus” und “Fremdenfeindlichkeit” fallen, kommt mir immer der großartige Film “Des Teufels General” nach dem gleichnamigen Drama von Carl Zuckmayer mit Curd Jürgens in der Hauptrolle in den Sinn.

Deutschland im Dezember 1941 – ein junger Leutnant hat Sorge, dass sein Ariernachweis nicht lupenrein ausfallen wird, da es in der Linie der Großmutter vermutlich jüdisch-gläubige Vorfahren gibt.

Curd Jürgens in der Rolle des General Harras hält dazu eine Ansprache an den jungen Leutnant, die heutige aktueller ist den je:

Schrecklich. Diese alten verpanschten rheinischen Familien! … (lacht vor sich hin) Stell’n Se sich doch bloß mal ihre womögliche Ahnenreihe vor: da war ein römischer Feldherr, schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Dann kam ‘n jüdischer Gewürzhändler in die Familie. Das war ‘n ernster Mensch. Der ‘s schon vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. Dann kam ‘n griechischer Arzt dazu, ‘n keltischer Legionär, ‘n Graubündner Landskecht, ein schwedischer Reiter…und ein französischer Schauspieler. Ein…böhmischer Musikant. Und das alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen und…Kinder jezeugt. Hm? Und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven, und der Gutenberg, und der … Matthias Grünewald. Und so weiter, und so weiter. … Das war’n die besten, mein Lieber. Vom Rhein sein, das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das is Rasse. Sei’n Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter auf den Abtritt! 

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen!

kwerfeldein x friends Lightroom Presets

Wer meinen Blog aufmerksam liest stellt fest, dass ich für die Entwicklung meiner Fotos in Lightroom sehr gerne die Presets von André Duhme, dem Betreiber der Seite The Classic Presets nutze.
Diese versuchen so authentisch wie möglich, analoge Filme in der digitalen Welt zu emulieren.

Bekannt geworden ist André Duhme mit den Classic K14 Presets, die den Kodak Kodachrome emulieren auf der hervorragenden Foto-Seite kwerfeldein von Katja Kemnitz.
Um Katja finanziell etwas unter die Arme zu greifen, hat André sich entschlossen, mit einigen bekannten Fotografen die “kwerfeldein x friends”-Presets zu kreieren.

Presets sind immer so eine Sache – es gibt haufenweise davon im Internet zu kaufen und alle versprechen, dass Deine Fotos sofort den ultimativen Look haben. Sommer, Winter, Frühling, Hochzeiten, Portraits – für alles gibt es das vermeintlich passende.
Die Ernüchterung folgt meistens auf den Fuß – Portraits sind was für die Geisterbahn, Hochzeitsfotos werden zu Werbemitteln für Scheidungsanwälte und Landschaften ersaufen in Regenbogenfarben.
Das ist bei den Presets von André grundsätzlich nicht so, gleiches gilt auch für die “kwerfeldein x friends”-Presets.
Vielleicht sind diese nichts für knallige Werbeanzeigen, doch verleihen sie jedem Foto einen charakteristischen Look, wie auch in diesem Fall.

Ich habe ein simples Foto von mir mit allen Presets bearbeitet; es wurden lediglich marginale Änderungen an der Belichtung vorgenommen. Sofort hat alles “gesessen”. Dabei verleihen die Presets dem Foto einen wirklich eigenen Stil und Charakter.

Ich bin sehr begeistert von dieser Preset-Colletcion, die im Online-Shop von André für schlanke €34,99 erhältlich sind.
In der unten befindlichen Galerie kannst Du Dich von der Qualität dieser Arbeit überzeugen, für mich ist sie jeden Cent wert!

kwerfeldein x friends

Presets aus der Serie "kwerfeldein x friends".

Kalibrierung in Lightroom

Was tun wir in Lightroom, um den Farbton einer Aufnahme anzupassen?
Da gibt es zunächst die Gradationskurven, weiterhin das HSL (Hue, Saturation, Luminance)-Modul oder die Teiltonung.
Bisweilen gelingt das nicht immer so, wie wir uns das vorstellen. Das Resultat sind dann Helligkeitssprünge und/oder Farbabrisse.

Wie so oft im Leben, gibt es noch eine andere Möglichkeit, die jedoch nicht so sehr im Fokus steht, wie die drei oben genannten Möglichkeiten. Diese Möglichkeit ist die Kalibrierung, zu finden im gleichnamigen Reiter ganz unten im Entwicklungsmodul. Dieses Tool fassen die meisten wohl selten an.

Mit diesem Modul kann man ganz wunderbar den Farblook einer Aufnahme bearbeiten, ohne dass es zu Helligkeitssprüngen oder Farbabrissen kommt.
Hier ein Tutorial zu verfassen angesichts der Tatsache, dass bei Google eh alles zu finden ist, wäre auf den ersten Blick müßig. 
Jedoch findet man sehr viel, auch auf den Hilfeseiten von Adobe. Jedoch findet man nichts, wie man mit Hilfe dieses Tools einen Farblook erstellt. 

Am Ende findest Du ein Video von Nate Jonson von “Nate Photographic”, in dem sehr anschaulich beschrieben wird, was man mit diesem Tool alles anstellen kann

Mit den Reglern der Kalibrierung kann man sehr schnell einen Farblook mit sehr weichen Übergängen erstellen und zwar mit Hilfe der Interaktion der Primärfarben rot, grün und blau.
Es wird also nicht nur eine Farbe geändert, sondern auch die Interaktion zwischen den Farben ändert sich. Bewegt man den Rot-Regler Richtung Orange, verschieben sich rot und grün Richtung gelb. Magenta und türkis werden dagegen abgeschwächt. Zieht man den Rot-Regler in die andere Richtung, wird enthält das Rot mehr magenta und das Blau mehr lila. Gelb und türkis werden dagegen wieder abgeschwächt.


Als Beispiel erstellen wir zwei ganz einfache Looks, die wir für Landschaftsaufnahmen und Portraits verwenden wollen.
Verdeutlicht sei das an einem Farbrad, zunächst mit der Einstellung Landschaft.
Das ganze sieht noch sehr unspektakulär aus, wir sehen das rot, blau, gelb und grün etwas kräftiger daher kommen und rot in Richtung Magenta geht.

FarbradLandscape

So sehen die entsprechenden Einstellung in Lightroom dazu aus.

Auf ein entsprechendes Foto angewendet, bekommen wir dieses Ergebnis (rechts vorher/links nachher):

Landscape automaticLandscape_landscape

Um ein Portrait zu bearbeiten, gibt es eine andere Einstellung.
Zunächst angezeigt auf dem Farbrad, wobei hier gelb, rot leicht verschoben und entsättigt sind:

FarbradPortrait

So sehen die entsprechenden Einstellungen in Lightroom aus.

Auf ein entsprechendes Foto angewendet, bekommen wir dieses Ergebnis (rechts vorher/links nachher):

Portrait automaticPortrait_portrait

Der eigenen Kreativität sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt; Ausprobieren ist hier wirklich das Mittel der Wahl. Natürlich lassen sich diese Einstellung auch als Preset abspeichern, um hier schnell den Aufnahmen einen bestimmten Look zu geben. 
Beim Erstellen eigener Presets ist dieses Modul grundsätzlich immer mein Einstieg, da man hier im Grunde sehr einfach schon einen bestimmten “Basis-Look” erhält.

Hier nun das versprochene Video von Nate Johnson, was noch etwas tiefer in die Materie einsteigt:

Nate bietet auf seiner Homepage “Nate Photographic” übrigens auch einige exzellente Presets für Lightroom an, die analoge Filme simulieren. Hervorzuheben ist dabei “X-Chrome” – ein kompletter Entwicklungsworkflow für schwarz-weiß-Aufnahmen in Lightroom, der es in sich hat.

Thüringen

Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei. […] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringenAdolf Hitler, 02.Ferbuar 1930

Die Geschichte wiederholt sich, insbesondere durch einen Teil der Parteien der politischen Mitte. Gerade der CDU als Nachfolgerin der Zentrumspartei sollte in Erinnerung bleiben, dass sie am 24.März 1933 durch Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz der NSDAP den Weg in die Diktatur geebnet hat.
Die Deutsche Staatspartei, der unter anderem der spätere FDP-Politiker und Bundespräsident Theodor Heuss angehörte, argumentierten zu diesem Ermächtigungsgesetz wie folgt:

„Wir fühlen uns in den großen nationalen Zielen durchaus mit der Auffassung verbunden, wie sie heute vom Herrn Reichskanzler vorgetragen wurde […]. Wir verstehen, dass die gegenwärtige Reichsregierung weitgehende Vollmachten verlangt, um ungestört arbeiten zu können […]. Im Interesse von Volk und Vaterland und in der Erwartung einer gesetzmäßigen Entwicklung werden wir unsere ernsten Bedenken zurückstellen und dem Ermächtigungsgesetz zustimmen.“

Weder Kommunisten noch Sozialdemokraten – sie sind für ihren Widerstand in den Knast eingefahren oder haben sofort eine Kugel in den Kopf bekommen – haben den Nationalsozialisten den Weg zur Macht geebnet; es waren neben rechten und nationalistischen Kräften die sogenannte “Mitte”!
Es soll bitte keiner sagen, dass die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen am 05.Februar 2020 ein ungewolltes Missgeschick war …