"No hay nada ya, en ese lugar, todo es ficticio, nada de realidad"

Stay hungry, stay foolish …

4. Oktober 2012

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Am 05.10.2012 ist es ein Jahr her, dass uns Steve Jobs verlassen hat.

Zeit, sich einmal wieder an einen außergewöhnlichen Menschen zu erinnern. Abseits des Kultes um seine Person sollte man einmal darüber nachdenken, was unser dieser Mann mit seinem Werk gebracht hat und wie er unser Leben erleichtert hat. Es ist keine Götterverehrung, denn wäre Steve Jobs Gott, so wäre er heute noch am Leben. So einfach ist das.

Es gibt vier Dinge, mit denen Steve Jobs unsere digitale Welt verändert hat, angefangen im Jahr 1984 bis ein Jahr vor seinem Tod, dem Jahr 2010.
Doch nun mal hübsch der Reihe nach. Beginnen wir im Jahr 1984, die Älteren unter uns haben noch wehmütige Erinnerungen daran.

In diesem Jahr wurde der Macintosh geboren. Gut, den gibt’s heute noch, werden jetzt viele sagen. Und was ist so besonderes daran.
Nun, der Mac war der erste Computer mit vollkommen graphischer Benutzeroberfläche und eine Maus als eingabegerät in einer Welt, wo man Eingaben auf dem PC nur über eine Tastatur in die Kommandozeile hacken konnte. Eine Firma aus Redmond hat damals richtig viel davon geklaut und haben damit einen riesigen Erfolg gehabt. Und warum nicht der Mac?

Apple’s Credo war es immer, die Hardware mit der Software und umgekehrt zu verbinden. Das Mac-Betriebssystem läuft nur auf einem Apple Rechner. Windows hingegen wird für eine unüberschaubare Zahl an PC-Hersteller lizenziert, es ist also nicht an eine spezifische Hardware gebunden. Die Folgen davon kann man bis heute in den einschlägigen Windows-Foren bestaunen …
Im Jahr 1984 war der Macintosh schlichtweg eine Sensation. Leider konnte Apple nie dem Riesen aus Redmond die Stirn bieten, dazu kam ein Mismanagement ohne Gleichen, verbunden mit dem Rauswurf von Steve Jobs aus der eigenen Firma.

Nach seinem Rauswurf gründete Jobs die Firma NeXT und baute dort die Computer, die er bei Apple nie bauen konnte. Zu teuer und zu wenig Software, diese Gründe verhinderten auch hier den Erfolg. Immerhin ist auf einem NeXT-Rechner das World Wide Web erfunden worden.

1997 kehrte Jobs zu Apple zurück und als nächstes kam der quitschbunte iMac, der so ganz anders war als alle Computer, die es bis dato gab. Er sah einfach zum Knutschen aus und mit Apple ging es wieder bergauf.
Die nächste Revolution passierte 2001, als der iPod vorgestellt wurde: 1000 Songs in der Hosentasche. Das war damals eine Sensation. Es war zwar nicht die Erfindung des MP3-Players, aber kein Gerät ließ sich so leicht bedienen wie der iPod. Das Problem damals war, dass es im Internet zu dieser Zeit kaum legale Musik zum Download gab. Zu dieser Zeit wurden mehr CD-Rohlinge als herkömmliche Msuik-CDs verkauft.
Jede Plattenfirma versuchte ihr Ding, es war kompliziert und zum Scheitern verurteilt. Das Werk von Steve Jobs war es, alle diese Plattenfirmen unter einen Hut zu bekommen und dazu zu bringen, ihre Musik im iTunes Store zur Verfügung zu stellen. So wurde der bis dato erfolgreichste Music Store im Internet geboren.

Im Jahr 2007 folgte die nächste Revolution. In diesem Jahr gab es etwas, womit man im Internet surfen konnte, Mails lesen und schreiben konnte, Musik hören konnte und womit man telefonieren konnte. Das alles kam in einem Gerät daher und es hieß iPhone und hatte nichtmals eine Tastatur. Die Bedienung erfolgte über einen Touchscreen. Von allen deswegen und wegen des Preises belächelt, wurde das iPhone zu einem der erfolgreichsten Mobiltelefone und Vorbild für eine ganze generation von Smartphones.
War früher Microsoft und IBM das “Feindbild” von Apple, so ist es seitdem Google mit seinem Android-Betriebssystem, das ähnlich Windows, für Hardwarehersteller lizenzoert wird.
Steve Jobs hat Google immer des Ideendiebstahls bezichtigt, das seiner Meinung nach Android eine 1:1 Kopie des iPhone-Betriebssystem iOS sei. Nun, wenn es eine Kopie wäre, würde es funktionieren, aber lassen wir das.
Jobs war so wütende, dass er Anroid den “themronuklearen Krieg” erklärte, wobei er das ganze damalige Barvermögen von Apple in Höhe von 40 Milliarden Dollar in die Wagschale werfen wollte. Die Wut kam daher, weil Eric Schmidt von Google während der iPhone-Entwicklung im Aufsichtsrat von Apple saß.

im Jahr 2010 läutete Steve Jobs mit dem iPad das “post-PC Zeitalter” ein. Wie das iPhone, ist auch das iPad mit einem berührungsempfindlichen Display ausgestattet und benötigt somit ebenfalls keine Tastatur. Auch dieses Teil wurde von vielen belächelt, heute hat es jedoch einen Marktanteil von ca. 68%. Bei den Netzzugriffen hält es gar einen Anteil von 98%. Da fragt man sich, ob die restlichen Tablets der Wettbewerber in den Regalen der Händler stehen …

Zentraler Speicherort für Musik, Kontakte, Kalender und Dokumente ist mittlerweile die iCloud, die für alle Macs und iOS-Geräte ein einzigartiges Ökosystem darstellen. Alles funktioniert, jedoch so umspektakulär, dass der Benutzer kaum etwas mitbekommt davon.

Puristen monieren, dass Apple nun in der heutigen Ausprägung kein reiner Computerhersteller mehr ist, was sich auch im Namen wiederspiegelt, der von Apple Computer Inc. schlicht in Apple Inc. geändert wurde. Das ist richtig so und ich finde es nicht schlecht. Apple hat es unter Steve Jobs verstanden, alle Produkte des Unternehmens zu einem “Digital Lifestyle” zu verschmelzen. Alles geift ineinander, alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und alles funktioniert.
Man kann in der Wüste Gobi mit einem iPhone den Sand filmen, ihn anschließend mit iMovie schneiden und zu Hause am Mac weiterbearbeiten. Wenn sein muss, kann man seine komplette Musiksammlung währenddessen aus der Cloud streamen und dabei noch telefonieren, vorausgesetzt, man hat in der Wüste Gobi ausreichenden Netzempfang.

In unserem Haushalt sind seit knapp einem Jahr fast ausschließlich Apple Geräte im Einsatz. Nach meinem Empfinden ist die Zeit, die wir mit Basteleien an irgendwelchen Systemen drastisch zurückgegangen und man kann sich auf das konzentrieren, wofür diese wunderbar schlichten und durchgestylten Geräte gemacht wurden sind: Spielen, Spaß haben und/oder Arbeiten.
Das alles ist natürlich nicht das alleinige Werk von Steve Jobs, aber unter seiner Führung ist es Apple gelungen, wie keine andere Firma den digitalen Lifestyle zu verkörpern. Niemand anderes hat es in dieser Konsequenz hinbekommen.

Anbei noch ein Link zu der denkwürdigen Rede, die Steve Jobs vor den Absolventen der Stanford University gehalten hat:

Ruhe in Frieden, Steve …

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